Das Camargue Pferd » Ein eigenes Camarguepferd?

Hallo zusammen!

Seit dem letzten Südfrankreich-Urlaub geht mir die Idee durch den Kopf, mir ein eigenes Pferd zu kaufen, wenn meine jetzige Reitbeteiligung in Rente geht. das dauert zwar hoffentlich noch ein paar Jahre, aber damit ich wenn es soweit ist schonmal einen funktionierenden Plan und genug Geldreserven habe, fange ich eben jetzt schon an, mir Gedanken zu dem Thema zu machen.

Mir ist einfach klar geworden, dass ich momentan als Kostenbeteiligung und Beteiligung an Zusatzfutter soviel Geld ausgebe, wie hier in der Gegend ein Offenstallplatz kostet.

Das eigene Pferd sollte dann natürlich ein Camarguepferd sein.

Deshalb ein paar Fragen...

Wo habt Ihr Eure Pferde her?

Falls sie aus Frankreich kommen: Wie habt ihr den Transport organisiert und was hat er gekostet? Man möchte ja einem Herdentier auch nicht zwei Tage allein im Hänger zumuten... (ich wohne im Ruhrgebiet).
Wie haben die Pferde den Umzug verkraftet?

Was kostet ein Pferd mit mindestens solider Grundausbildung (geländesicher)?

Was kostet die Haltung monatlich? Füttert Ihr irgendwas zu oder reichen auch in Deutschland Gras und Heu?

Laufen sie barfuss oder sind sie beschlagen (wir haben hier super Wege, kaum Strassen, kein Schotter oder so, also wäre barfuss wahrscheinlich möglich)?

Da in Deutschland ja kaum jemand auf Gardian-art reitet - wie leicht findet man einen Trainer/Reitlehrer?

Wie oft reitet ihr?
Von den Pferden in der Camargue kenne ich es, dass sie manchmal wochenlang nicht geritten werden und man es ihnen kaum anmerkt. Das würde bei mir zwar nicht passieren, aber es wäre trotzdem gut zu wissen, dass man das Pferd auch mal stehen lassen kann, wenn man es mal wegen der Arbeit so gar nicht schafft...

Antworten, auf Fragen, die ich gar nicht gestellt habe (weil ich vielleicht gar nicht dran gedacht habe) sind auch willkommen!

Hallo Katrin,
ich beantworte mal ein paar Fragen, alle sind nicht mein Thema .
Rebelle habe ich von Tobias Horstmann in Melle bei Osnabrück gekauft. Das ist ja auch vom Ruhrgebiet aus zu erreichen. Der hat schöne Pferde . Wie der Ausbildungsstand der Verkaufspferde ist, weiss ich allerdings nicht. Ich wollte ein rohes Pferd und habe Rebelle alleine ausgebildet. Alles ganz easy und so kann ich nicht behaupten, dass Andere an Ausbildungfehlern Schuld sind . Geländesicher war sie übrigens von Anfang an und wenn ich mit meiner Freundin und ihrem 12jährigen Isi ausreite, reitet das coolere Pferd vorweg (von Anfang an Rebelle ).
Die Haltung kostet mich ca. 250,- Euro im Monat (mit Hufpfleger ohne Tierarzt, meine Freundin ist Tierarzt ). Ich füttere nur nach dem Reiten zu, dann gibt es 3 Möhren, einen Apfel und ein wenig Hafer.
Rebelle läuft barfuss und unser Ausreitgelände ist relativ steinig. Da habe ich am Anfang etwas aufgepasst .
Ich reite 3-6 mal die Woche. Diese Woche konnte ich aber beruflich bedingt noch gar nicht zum Pferd und freue mich, wenn ich bald Feierabend habe und zu Rebelle fahre . Die Kombi Offenstallhaltung, Weidegang und Rasse bedingt dann trotzdem ein gelassenes Pferd .
LG Thomas

PS Auch wenn es etwas an Deiner Frage vorbei geht, ich habe den besten Reitlehrer der Welt! Nämlich Rebelle!!! Die bringt mir die Pferde-Reitweise bei und wir mischen lustig alles, was klappt .

Hallo Katrin,

auch von mir der Versuch, ein paar Fragen zu beantworten:

Also mein Pferd kommt aus Frankreich und wurde vom Vorbesitzer zusammen mit ihrer Halbschwester geholt. Da er den Transport selbst gemacht hat, fielen also nur Spritkosten usw. an. Ansonsten war der Transport problemlos. Er hat aber auch schon einzelne Pferde geholt, auch die haben das weggesteckt.

Die zwei waren damals 3jährig und angeritten, mit absolut perfekter Grunderziehung, menschenfreundlich und Angst vor gar nichts. Den Züchter kann ich also vorbehaltlos empfehlen. Was die Pferde vor Ort gekostet haben, kann ich dir nicht sagen. Ich hab mal auf irgendeiner französischen Verkaufsseite gestöbert, ich hatte den Eindruck, dass die Preise sehr vom Namen des Züchters abhängig waren, ob das aber automatisch mit der Qualität der Pferde gleichzusetzen ist...?

Zum Unterhalt monatlich: ich denke das hängt sehr davon ab, wieviel Luxus du brauchst oder haben willst. Bei uns in der Gegend geht das bei der Stallmiete von 90€ in Haltergemeinschaft bis weit über 400€ bei entsprechender Anlage. Für mich als Berufstätige ist z.B. - abgesehen von vernünftiger Unterbringung und Fütterung der Pferde, das setze ich voraus - ein wetterfester beleuchteter Reitplatz ein Muss und das bekomme ich für 90€ leider nicht...

Ansonsten Hufpflege für Barhufe 35€ alle 5-6 Wochen - die Camarguepferde, die ich kenne, laufen alle problemlos barfuß. Wenn ich das Geläuf nicht kenne oder weiß dass es schotterig ist, benutze ich Hufschuhe.

Futter: an Kraftfutter gibt es nur eine klitzekleine Handvoll Hafer morgends und abends, damit das Pony auch was in die Krippe bekommt, während sich die anderen den Bauch vollschlagen Ansonsten Heu und während der Weidesaison enstprechend stundenweise Gras. Meins ist sehr leichtfuttrig, ob das bei allen so ist, kann ich nicht sagen.

Die Entscheidung für's eigenen Pferd hab ich nie bereut, die Verantwortung ist eine andere als bei der RB, das Verhältnis zum eigenen Tier aber auch. Spass wirst du mit so einem kleinen Schimmel mit Sicherheit haben !
Finanziell sollte man aber definitiv in der Lage sein, über die laufenden Kosten hinaus Rücklagen schaffen zu können. Dumme Sachen passieren immer mal und Tierarztkosten summieren sich schnell zu beachtlichen Beträgen!

Gruß Julia

Hallo Katrin,
hast ne PM...

Vielen Dank für die Antworten!

@Flamingo:
Die Equitana Open Air ist für mich heute sprichwörtlich ins Wasser gefallen.

Schade, denn dort habe ich vor ein paar Jahren nach langer Schwärmerei (die mit einem Wendy-Poster an der Kinderzimmerwand angefangen hat) vor ein paar Jahren das erste Mal die Schimmel in Aktion erlebt und im Jahr danach dann meinen ersten Camargue-Urlaub gemacht.

@Julia:
Ganz klar: Mir kommt kein eigenes Pferd auf die Wiese, wenn ich nicht genug Geld verdiene, um die laufenden Kosten tragen zu können. Deshalb fange ich ja auch jetzt schon an, mir Gedanken zu dem Thema zu machen und für Kaufpreis, Erstausstattung (denn die Klamotten von meinem schlanken Warmblutstütchen dürften einem Camarguepferd weder passen noch stehen ) und Notfallrücklagen zu sparen, obwohl meine Reitbeteiligung hoffentlich erst in einigen Jahren in Rente geht.

Hallo Katrin,
viele Deiner Fragen sind irgendwie "Glaubensfragen" und ich denke, dass jeder nur nach seiner Überzeugung beraten kann. Wenn Du eine ausgewogene Meinung hören willst, empfehle ich Dir mit Susanne Kontakt aufzunehmen.
Es gibt gute Züchter in Deutschland und es gibt Leute, die ihre Pferde aus Überzeugung importieren. Wir gehören zu letzteren.
Wir haben 1996 unsere ersten Pferde aus der Camargue importiert und hatten das große Glück, Ausnahmepferde zu bekommen. Mittlerweile stehen wieder Jungspunte bei uns. Es kommt einfach darauf an, was Du willst: eher solider Charakter oder sehr spritzig und ggf. manchmal ein wenig zu sehr, eher groß oder eher kompakt, wie wichtig ist der Behang?? etc.
Trotz aller Mythen sind Crins Blancs "normale" Robustpferde. Also alles "normal": Beschlag je nach Boden, Fütterung je nach Belastung (wobei gilt: weniger ist mehr), bitte in Herdenhaltung und möglichst keinen Pferdeknast. Und ja, die deutschen Böden sind meist nicht der Knaller, so dass es empfehlenswert ist, in Maßen zuzufüttern. Die Umstellung ist eigentlich kein Problem, aber es gibt unter den Importierten einige Heuallergiker, weil das deutsche Heu einfach anders ist. Heulage ist bei unsern überhaupt kein Problem.Die Strecke von Frankreich ist eigentlich in einer Tour zu bewältigen, wenn man sich abwechselt. Ansonsten eben zwei Tage mit "Camping à la ferme". Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Pferd von der Fahrt allein "Einsamkeitspsychosen" bekommt. Unser Barroudeur hat´s ohne Probleme überstanden.
Die Preise variieren sehr. Du kannst ja mal unter www. find-your-horse.com nachschauen. Bei Züchtern ist es schwieriger ältere, gut eingerittene Pferde zu bekommen und dann liegt der Preis m.E. irgendwo zwischen 3.500 und 4.000 Euro. Dabei spielt es auch eine Rolle, wie wichtig Dir Papiere sind.
Einziger Gardian-Trainer in Deutschland ist meines Wissens Jean-Piere Godest. Ich arbeite mit einer Westerntrainerin nach Dysli - aber auch das ist Glaubenssache.
Natürlich kannst Du ein Pferd in Offenstallhaltung mal ein bis zwei Tage "stehen lassen". Allerdings würde ich regelmäßiges Arbeiten empfehlen, weil die Camargue halt Arbeitspferde sind und ich persönlich lieber ein ausgeglichenes als ein grelles Pferd reite.
Ich hoffe, Dir geholfen zu haben.
Gitta
www. mas-girau.de

Hallo liebe Julia,
würde Dir gern persönlich antworten, scheitere aber an der Technik.
Schreib mir doch bitte eine e-Mail an louges@arcor.de
Ich antworte Dir dann gerne.
LG
Gitt